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Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 16:07
von Gast
QUOTE >> Bei uns im Osten gibt es leider keine Stadtbahnen!

Bezeichnen die Dresdener Verkehrsbetriebe die Niederflurbahnen nicht als Stadtbahnen?

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 18:11
von Jan Bochmann
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Bezeichnen die Dresdener Verkehrsbetriebe die Niederflurbahnen nicht als Stadtbahnen?<hr></blockquote></p>

Ja, das tun sie. Dafür gibt es ein paar Gründe:

1.Der Fahrzeughersteller hat damit angefangen. Seit etwa 1975 heißen alle Straßenbahnen (west-)deutscher Anbieter "Stadtbahn", egal welche Parameter sie erfüllen. Besonders beim M-Wagen und beim LHB-Typ Braunschweig gehört diese Zuordnung eher ins Kuriositätenkabinett. Auch für alle Arten von Niederflurwagen ist diese Zuordnung schlichtweg sachlich falsch.

2.Bescheidenheit ist in Dresden schon immer ziemlich unbekannt. Wenn es irgendwo eine "Stadtbahn" gibt, dann müssen die Dresdner auch eine haben.

3.Es gibt für die Dresdner NF-Wagen leider keine andere geeignete Bezeichnung. "Straßenbahn" klingt altmodisch und gilt auch für die Tatras, ist also aus rein ideologischen Gründen nicht mehr statthaft, jedenfalls für Management, Marketing und Politik. "Niederflurgelenkstraßenbahn" ist viel zu lang. Typenbezeichnungen wie "NGT6DD", "LF2000-XXL" usw. sind nur für Fachleute geeignet, das kann man gegenüber dem Kunden oder der Presse nicht verwenden. Einen einfachen und zugkräftigen Begriff gibt es für diese Fahrzeuge leider nicht (im Gegensatz z.B. zum "Combino" oder zur "Variobahn", in den betreffenden Städten sagt keiner "Stadtbahn"). Anfangs (bevor der 1.NGT6DD überhaupt gebaut wurde), hat man aufgrund von Designstudien mit "Delphin" herumgespielt, in Anlehnung an den früheren "Hecht"wagen. Es hat sich aber nicht durchgesetzt, das Design wurde auch noch paarmal geändert und hat dabei jede Ähnlichkeit mit solchen "Fischen" Bild verloren. Inzwischen hat auch Bombardier den Mangel erkannt und "Flexity Outlook" erfunden. Mit solch einem Zungenbrecher wird man wohl aber wenig Erfolg haben. Also bleibt es bei "Stadtbahn", auch wenn dieser Begriff an dieser Stelle vollkommener Unsinn ist.

Gruß
Jan B.

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 18:34
von Silli15290
Stimmt, aber eigentlich wollte DD nach der Wende eine U-Bahn bauen,
dies scheiterte (zum Glück) jedoch an den hohen Kosten, somit ist die Tram auch heute noch wichtigstes Verkehrsmittel, als Ersatz für die U-Bahn haben wir in DD ja die längste Straßenbahn der Welt! Bild

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 20:21
von sepruecom
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Stimmt, aber eigentlich wollte DD nach der Wende eine U-Bahn bauen,
dies scheiterte (zum Glück) jedoch an den hohen Kosten, somit ist die Tram auch heute noch wichtigstes Verkehrsmittel, als Ersatz für die U-Bahn haben wir in DD ja die längste Straßenbahn der Welt! Bild<hr></blockquote></p>

noch, für Budapest sind bereits 53-Meter-Combinos in der Mache Bild

Aber ich könnte wetten, zwei Jahre später kommt irgend eine andere Stadt mit 60-Meter-Bahnen...
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Nun ja, ZR-Fahrzeuge lassen sich flexibler einsetzen,<hr></blockquote></p>

Man kan stattdessen auch den Betrieb flexibel einrichten. In Leipzig wickeln wir den Baustellenverkehr ohne Zweirichter ab, die Pendelbahn-Tws sind schon eine Weile im Ruhestand.<hr></blockquote></p>
Diese werden dann eben größtenteils durch Busse ersetzt.

<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Quote:können an Gleiswechseln wenden<hr></blockquote></p>

, was nichts nützt wenn man die nutzlosen Dinger eingespart hat. Wozu soll man Geld dafür rauswerfen, wenn man am Gleisdreieck einer Kreuzung genausogut wenden kann.<hr></blockquote></p>

1. in diesen Städten wurden die Gleiswechsel meist nicht entfernt, besonders, wenn sie im Regelbetrieb benötigt wurden (logisch)
2. ...und beim Wenden mit Gleisdreieck den ganzen Verkehr in der Kreuzung blockieren (kenne ich aus Augsburger Baustellenverkehr, sorgte für viele, lange Staus...)
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Quote:und brauchen außerdem weniger Platz an der Wendestellen.<hr></blockquote></p>

Was braucht weniger Platz als ein Gleisdreieck?<hr></blockquote></p>

nun ja, Gleiswechsel, Gleisende, Wendeanlage mit zwei Gleisen für ZR. Für ZR-Endstellen reicht theoretisch eine Triebwagenlänge aus...
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Quote:Sie können durch einen Mittelbahnsteig den Straßenraum besser ausnutzen.
<hr></blockquote></p>
Mittelbahnsteige sind auch bei ER-Wagen möglich, man braucht nur im Linksverkehr zu fahren.<hr></blockquote></p>
An den Seitenwechselstellen behindern die Bahnen sich gegenseitig, außer man löst die Sache in einer teuren unterirdischen oder Brückenlösung, beides aber nonsens. Außerdem wird das dann blöd, wenn die Bahn keine eigene Spur hat...
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>
Quote:Außerdem steigt die Anzahl der Stehplätze, wodurch ZR-Wagen eine höhere Fassungskapazität haben.<hr></blockquote></p>

Was hat das damit zu tun? Die Tatras hatten auch keine Sitzplätze , und das waren richtige Straßenbahnwagen (also ER).<hr></blockquote></p>
Ganz einfach, indem ne Menge Sitzplätze (die gegenüber der Türen) wegfallen. Nicht umsonst haben M8C, TW6000 u.ä. so wenige Sitzplätze. Dadurch gibt es eben mehr Stehplätze...

Gruss, sepruecom

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 21:35
von Sascha Claus
<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Nun ja, ZR-Fahrzeuge lassen sich flexibler einsetzen,<hr></blockquote></p>In Leipzig wickeln wir den Baustellenverkehr ohne Zweirichter ab, die Pendelbahn-Tws sind schon eine Weile im Ruhestand.<hr></blockquote></p>Diese werden dann eben größtenteils durch Busse ersetzt.<hr></blockquote></p>Sie wurden größtenteils durch Eingleisigkeit ersetzt. Bei flexiblen Betrieben wird halt eingleisig durch die Baustelle gefahren, bei unflexiblen gibt's wegen Pflasterarbeiten in Gleisnähe Vollsperrung mit SEV.<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>[Wenden am Gleisdreieck der Kreuzung]
2. ...und beim Wenden mit Gleisdreieck den ganzen Verkehr in der Kreuzung blockieren (kenne ich aus Augsburger Baustellenverkehr, sorgte für viele, lange Staus...)<hr></blockquote></p>Nicht dass es sowas bei Straßensperrungen nicht gäbe... Bei Baustellen muss sowieso gesperrt und umgeleitet werden, da kann man die betroffene Kreuzung auch gleich sperren.<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Was braucht weniger Platz als ein Gleisdreieck?<hr></blockquote></p>nun ja, Gleiswechsel, Gleisende, Wendeanlage mit zwei Gleisen für ZR.<hr></blockquote></p>Wie oft kommt es vor, dass man nicht mal eine Seitenstraße für ein Gleisdreieck findet?<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Für ZR-Endstellen reicht theoretisch eine Triebwagenlänge aus...<hr></blockquote></p>Theoretisch soll man ohne Wendezeit auch pünktlich fahren können.<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Mittelbahnsteige sind auch bei ER-Wagen möglich, man braucht nur im Linksverkehr zu fahren.<hr></blockquote></p>An den Seitenwechselstellen behindern die Bahnen sich gegenseitig, außer man löst die Sache in einer teuren unterirdischen oder Brückenlösung, beides aber nonsens.<hr></blockquote></p>Wenn man nicht durch Signalisierung die Streckenkapazität künstlich beschränkt, ist soviel Verkehr selten zu finden.<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr><p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Was hat das damit zu tun? Die Tatras hatten auch keine Sitzplätze , und das waren richtige Straßenbahnwagen (also ER).<hr></blockquote></p> Ganz einfach, indem ne Menge Sitzplätze (die gegenüber der Türen) wegfallen.<hr></blockquote></p>Stell dir mal vor, in Leipzig haben die ER-NGT8 und der ER-Leoliner auch keine Sitzplätze gegenüber den Türen. Und dort kann man sogar stehen, weil man nicht dauernd hin und her rennen muss, um die Türen frei zu machen.

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Freitag 25. Juni 2004, 21:39
von Jay
Ab Dezember wirds in Berlin wohl ein neues Namesformat geben - die "Metro-Tram", sie entsteht, indem man einer normalen Straßenbahmlinie einfach ein M vorsetzt, die teilweise parallel fahrenden Linien abschafft, den Takt leicht verdichtet und das ganze dann als nonplusultra und Verbesserung verkauft.
So kennen und lieben wir unsere BVG Bild

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2004, 14:54
von Silli15290
Nun, irgentwie mss man die Leute ja für blöd verkaufen, dafür wird das System komplizierter, heute gibt es Ja S-Bahn,U-Bahn,Tram und Bus, und ich finde, das reicht, "Metro-Trams" sind da fehl am Platze und völlig überflüssig, ich frag mich, wo die das Geld für solche (sinnlosen) Projekte her nehmen, die Stadt Berlin ist hochverschuldet und Pleite Bild , die sollen, wenn sie Geld haben, erst mal wieder West-Berlin mit 'ner Tram bedienen, bevor sie solchen Projekte bauen.

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Montag 28. Juni 2004, 20:43
von Dave
Nach Westberlin fährt ne Tram (glaube ich), zum Virchowklinikum.
Ich bin aber der Meinung das sich das gar nicht rentiert weitere Linien "gen Westen" zu bauen, da da auch schon sehr viele Buslinien fahren.

<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>(Entschuldigung. wenn ich sowas fragen muss, aber bei uns im Osten gibt es leider keine Stadtbahnen! )
<hr></blockquote></p>

Ich bin auch der Meinung das wir keine benötigen. Außer Berlin, gibt es ja keine so eine riesiege Metropole im Osten die keine U-Bahn hat und desswegen ne Stadtbahn gebraucht hätte. Unsere Straßenbahnsysteme, finde ich sind doch in Ordnung. (Wo es nach meiner Sicht in Chemnitz doch noch etwas zu mäckeln gibt) Bild Bild Bild .

Im großen und ganzen finde ich aber die Stadtbahnbetriebe doch schon sehr interessant.

P.S.: Warum wollte DD in den 90er Jahren eine U-Bahn bauen Bild Bild Bild

MfG, Dave

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Montag 28. Juni 2004, 21:31
von Silli15290
In DD kam wie über all in den Ex-DDR Betrieben ein westlicher Wind, soweit mir bekann ist, orientierte man sich anfangs an Nürnberg(~500000 Ew), die Pläne wurden aber aufgegeben, wenn ich mir die SL2(Pilotlinie) anschaue wirkt das eher wie Stuttgart, aber alles fährt oberirdisch!

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Montag 28. Juni 2004, 22:50
von Silli15290
@Dave:Ich hab da gerade mal die Berliner Netzpläne(S+U sowie Tram(Extraplan)) vor mir liegen, es handelt sich bei der Strecke nur um ne kurze Strecke, die Strecke nach Stadtmitte ü. Friedrichstraße ist auch sehr kurz!

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 17:02
von Matches
Hi Leute!

<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Nach Westberlin fährt ne Tram (glaube ich), zum Virchowklinikum.
Ich bin aber der Meinung das sich das gar nicht rentiert weitere Linien "gen Westen" zu bauen, da da auch schon sehr viele Buslinien fahren.
<hr></blockquote></p>

Gerade deshalb sollte man doch Tram gen Westen bauen, um Buslinien aufzugeben. Sie verpesten die Welt eh nur. Außerdem kann die Bahn noch mehr Fahrgäste befördern, wenn man den Takt der Buslinie beibehält. Meist wird aber dadurch der Takt gekürzt. Außerdem wäre die Bahn an vielen Stellen schneller, denn der Bus steht häufig im Stau. Zumindestens ist das so, wenn ich in Berlin bin.

<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>(Wo es nach meiner Sicht in Chemnitz doch noch etwas zu mäckeln gibt) Bild Bild :D.
<hr></blockquote></p>

Gilt aber nicht nur für Chemnitz!!!!!!!!!!!!!!! Bild Bild Bild

STN Matches

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 20:47
von Jay
ganz genau, in Berlin gibts da noch sehr viele Möglichkeiten.

Gestern wurde das Metro-Konzept der Presse vorgestellt, demnach soll es 9 Tram und 15 Buslinien geben (bei den Buslinien bin ich mir nicht mehr ganz sicher). Vor allem werden sich bei der die Linienbezeichnungen ändern. Die bisherige 20 wird zur M10. Der Rest der da in der Zeitugn zu stand wirkte etwas merkwürdig (52+53 zur M1, 7+8 zur M8). Leider hab ich bisher noch kein Bild (oder ne Linienübersicht) gesehen. Prinzipiell könnte man sagen, dass alle Buslinien, die ins Metro-Konzept genommen werdne, wohl auch ne Tramlinie rechtfertigen würden. Die BVG verspricht sich durch das Konzept 18 Mio Fahrgäste mehr pro Jahr, außerdem werden 3% der gefahrenen Leistungen eingespart - das ganze soll also den Planungen nach Gewinn bringen und somit die BVG "marktfähig" machen. Der Senat muss dem Konzept noch zustimmen.

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 21:31
von Andi
Und was ich immer so verrückt finde:
Busse, auch in dieser Einsatzgröße, also Fahrgastaufkommen und Busanzahl, rechnen sich immer noch nicht richtig. Mit Straßenbahnen könnte man die dDoch in Berlin viel zu große Subventionierung herunterfahren und eventuell sogar Gewinne einfahren.
Aber da bis vor 10 Jahren die BVG mit dem Senat die U-Bahn-Hui, Straßenbahn-Pfui Politik betrieb und genug Fördermittel vom Bund dafür bekam, fällt den Senatsabgeordneten der Richtungswechsel sehr schwer.

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 22:12
von Silli15290
Das war im Westen so üblich, deshalb haben die größten "Wesi-Städte" die Tram abgeschafft, nämlich Westberlin und Hamburg, und noch über 30 weitere betriebe u.a. Aachen, Bremerhaven, Flensburg, Kiel, Reutlingen, Wuppertal!

Re: Stadtbahnen

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 22:38
von sepruecom
Nun ja, Silli, ich glaube, du bist da ein bischen falsch informiert, es waren rund 80 Betriebe, die die Straßenbahn nach WWII eingestellt haben (davon ein Dutzend in der DDR), insgesamt sind bis heute 119 Betriebe verschwunden, die meisten der anderen in der Inflationszeit.

Genau so auch Westberlin, dessen Straßenbahnnetz einstmals (zusammen mit Ostberlin) 580 km umfasste...

Gruss, sepruecom