b) Pseudo-Depots und Einrücker
Die Züge fahren ab Betriebshof als Verstärkerfahrt zu ihrer ersten fahrplanmäßigen Haltestelle. Für diese Ausrück-Fahrt wird die
Einrück-Technologie zur Liniensteuerung zweckentfremdet und der Einrückstatus kurz vor Erreichen des Ziels aufgehoben. Für
das Einrücken wird ein Depot benötigt, dessen Name in verschiedenen Funktionselementen wie bspw. Weichen in die Depotliste
eingetragen wird. Ein Einrücker wird zuerst diesen Eintrag beachten, wenn er für ihn gültig ist.
Diese Depots sind nur für die Liniensteuerung der Einrücker zuständig und haben weiter keine Funktion, daher bezeichne ich sie
als Pseudo-Depots und habe sie in einem nicht befahrenen Abschnitt eingebaut. Die Depotnamen beginnen mit "Ri." für Richtung
und sind nicht in allen Weichen eingetragen; dort, wo sie fehlen, genügt schon die Angabe in der Linienliste.
Anmerkung: In BAHN lassen sich die Zustände einrückend und ausrückend in der Zugtabelle farblich unterschiedlich einstellen.
D.h., die ab Betriebshof fahrenden "Einrücker" sind de facto Ausrücker, werden aber in der Farbe der Einrücker dargestellt.
Ich sehe in dieser Technologie folgende Vorteile:
1. Die Liniensteuerung wird durch nur eine Angabe in jeder Weiche realisiert; Angaben wie Liniennamen, Zugnummer oder/und
Zeitraum für die Gültigkeit der Weiche entfallen in der Regel.
2. Angaben in der Linienliste eines Taktpunktes werden nicht beachtet, da ein normaler Einrücker einen Taktpunkt als Haltestelle betrachtet.
3. Zusätzlich zu der Abfahrtzeit im Taktpunkt des Betriebshofes werden nur zwei Datenwechsel benötigt:
a) Im Betriebshof, um den Einrückstatus und weitere Daten zu setzen.
b) Vor der Einsatzhaltestelle, um den Einrückstatus aufzuheben und die Kursnummer zu setzen.
Änderungen, die sich aus einer Fahrplanaktualisierung ergeben, sind so für fern des Betriebshofes einsetzende Züge leicht zu
realisieren (die Angaben in den Weichen sind bereits vorhanden):
- Eventuell Änderung der Abfahrtszeit im Taktpunkt.
- Ändern des Einrück(Pseudo)-Depots im Datenwechsel im Betriebshof.
- Löschen der Anweisung im Datenwechsel vor der bisherigen Zielhaltestelle.
- Eingabe dieser Anweisung im Datenwechsel vor der neuen Zielhaltestelle.
c) Nachspann
Meine ersten Schritte mit BAHN, damals die Version 3.83... well, nachdem ich das Netz gebaut hatte (oder jedenfalls einen
Teilbereich davon), wollte ich es natürlich auch mit Leben erfüllen. Also erstellte ich die ersten Züge, teilte ihnen die realen Linien
als Stammlinien zu (U1, U2, U3 usw.usf.) und ließ sie zu ihren Abstellplätzen fahren. Schon dabei gab es ein erstes Problem zu
beheben: Der Zeitpunkt des Ausrückens lag innerhalb des Zeitraumes, in dem die Züge später die Taktpunkte (drei oder vier pro
Abstellgleis) belegen würden; folglich würde eine Gültigkeits-Zeitangabe im (ersten) Taktpunkt auch für den Zug gelten, der doch
zum dritten Taktpunkt durchfahren soll. Lösung: Ausrücken als Sonderzug und einmaliger Wechsel zum Reisezug per
Datenwechsel vor dem Abstelltaktpunkt.
Verschiedentlich fiel mir auf, dass Züge derselben Linie nach einer Zugtrennung die gleiche MAX-Nummer erhielten. Später fand
ich heraus: Durch Wechsel der Linien bspw. von U1 auf U3 und von U2 auf U3 werden beide Züge als aktuelle Linie U3 mit ihrer
aktuellen Zugnummer angezeigt. Nach einer Trennung erhielt jeweils einer der beiden abgetrennten Zugteile die Nummer z.B. 997.
Es fuhren also praktisch zwei Züge U3/997 im Netz. Dürfte eigentlich nicht sein, dachte ich mir, aber hier ist zu unterscheiden
zwischen der Datenanzeige und der BAHN-internen Verwaltung: Die Anzeige lautete zwar aktuell U3/997, aber intern fuhren sie
mit ihrer Stammlinie: U1/997 und U2/997.
Nächstes Problem: Die Gestaltung der Abstellung, damit der Dienst am nächsten Tag wieder reibungslos funktioniert. Details der
Umsetzung sind mir nicht mehr erinnerlich (ist ja auch schon ein paar Jahre her), aber es bedurfte doch etlicher Änderungen und
dem damit verbundenen Zeitaufwand, bis der U-Bahn-Verkehr in Hamburg rund lief. Und das auch nur werktags, denn an eine
Einrichtung des Wochenendverkehrs habe ich mich bis jetzt noch ncht getraut. Auch nicht an eine Aktualisierung der Fahrpläne:
Die U-Bahnen fahren wie in 2003, die S-Bahnen wie in 2007.
Fazit: Die geschilderten Probleme gehören für mich der Vergangenheit an, da sich die zuvor beschriebene Methode viiiel besser
zur Einrichtung des Fahrbetriebs nutzen lässt.
Zuguterletzt
Nutzerdefinierte Kreuzungen gehören zum Bau der Straßen einfach dazu, doch bei der Vielzahl der Varianten verliert man leicht
die Übersicht über bereits erstellte Elemente. Ich habe mir deshalb eine Kreuzungen01.nt3 gebastelt, die die aktuell in
Kreuzungen01.uz1 verpackten Elemente enthält. Diese nt3-Datei lege ich dem MVB-Netz bei. Die uz1-Datei ist bei den
nutzerdefinierten Fahrwegen an Position 8 angemeldet, so dass einzelne Kreuzungen leicht durch "Kopieren eines Elements" und
"Einfügen eines Elements" in das MVB-Netz übertragen werden können.
Kreuzungen01.gif
Einige Elemente sind Stumpfweichen; wo es mir nötig schien, habe ich die Fahrtrichtungen durch weiße Pfeile markiert.
Viel Spaß beim Betrachten und Erweitern...
Gerd