DAS-BAHN-FORUM.de

<p><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Quote:</font><hr>Hallo Mirko, falls du hier z. Zt. unterwegs bist:
Verstehe ich das richtig, daß der Ausbau nach "Stadtbahnstandard Rhein-Ruhr" in Bielefeld mehr oder weniger nur deshalb erfolgte, weil die Fördermittel sonst nicht geflossen wären?
Das wär ja mal wieder ein Musterbeispiel für Unsinnspolitik.
<hr></blockquote></p>

Nun, so unsinnig war die Idee nicht! Wenn man die Stadtbahnidee konsequent umgesetzt hätte, wären heute Möglichkeiten gegeben, die einen einheitlichen Standard darstellen. Fahrzeuge usw. Man bedenke alleine die Möglichkeit der Fahrzeugbeschaffung: Wenn es hieße im Jahre 2004 benötigen wir 80 neue Stadtbahnwagen landesweit wäre es sinnvoller und günstiger als 5 Wagen für Stadt A, 25 für B, 20 für C usw. Und jeder zahlt für alle Extras...

Es gibt www.bahnbielefeld.de

Die Seite ist top - da braucht man deine nicht mehr!

Howdie Seb,

ja ich bin da. Das Zitat mit Sven stammt aus einer direkten Diskussion zwischen Dierk Nüchtern und/oder Felix Joch und mir. Besagter Sven hat mit diesem Forum nix zu tun, ist uns dreien jedoch allen persönlich bekannt. Die Aussagen, auf die ich mich berufe, sind aus einem Chat.

Das mit den Fördergeldern ist richtig, die gab es nur für Stadtbahnstrecken oder deren Vorstufen und das galt in ganz NRW. Auf diese Weise sind einige Straßenbahnbetriebe, die ohnehin keinen guten Stand mehr hatten, komplett verendet und Bielefeld wurde Stadtbahnstadt. Einen Sinn gibt es darin nicht, wer würde schon eine Verbindung zwischen Dortmund und Bielefeld bauen wollen. So viel Geld wie in den Ausbau Bielefelds gestopft wurde, kann man auch mit den 3% Ersparnis bei der Fahrzeugbeschaffung nicht wieder rein holen. Bielefeld kann es egal sein (denn sie haben ja die Fördergelder bekommen), aber das Land hat da kräftig unnötige Mittel reingeschaufelt.

Mirko

Howdie!

Die Schwellen in Bielefeld sind breit genug für Regelspur, teilweise sind schon Gleisklammern an der richtigen Stelle dran. So gut wie alle Kurven sind für den ungelenkigen B-Wagen ausgelegt (ein M/N-Wagen braucht über 5 Meter weniger Radius) und der Gleismittenabstand von Neubaustrecken ist für 2,65m breite Wagen ausgelegt. An allen Hochbahnsteigen ist eine Sollbruchstelle 12,5cm von der Kante entfernt, um innerhalb einer Nacht eine Strecke auf die breiteren Wagen umstellen zu können.
In Bielefeld war ich bisher nur einmal in der Stadtbahn. Hauptbahnhof ist sehr unübersichtlich, die Strecke gabelt sich da in die einzelnen Äste. Ob es mal weiterreichende Ausbaupläne gab und deshalb mehrere Ebenen angelegt wurden oder nur um die Ausfädelungen besser umzusetzen ist mir nicht bekannt.

Hannover ist noch extremer. Bis auf die Tunnelrampen sind alle Tunnelstrecken für eine Voll-U-Bahn im Großprofil nach Standard Toronto ausgelegt, also 2,90m breit. Die ältesten Bahnsteige (Strecke Waterloo - Lister Platz) haben auch Abbruchkanten dafür, an einigen Stellen gibt es Trägerprofile, an denen die Stromschiene angeschraubt werden sollte. Der in den nächsten Jahren mit den Strecken A (blau) und B (rot) vorgesehene Ausbau auf 2,65m breite Fahrzeuge wird dagegen meist größere Umbauten an den Bahnsteigen erfordern. Nur bei den "Faltbahnsteigen" wie z.B. Krankenhaus Siloah oder Stadionbrücke können Schrauben gelöst und der Bahnsteig auf dem Fundament verschoben werden.

Mirko