Moin BAHNer!
Wie bekomme ich Alternativfahrstrassen hin? Bisher steuere ich meine Fahrstrassen über Taktpunkte oder Kontakte an. Nun habe ich gesehen, dass man (in den Signalanlagen) Alternativfahrstrassen eingeben kann. Die Fahrstrasse selbst wird ja am Signal selbst mit der Tilde (~) vorab eingegeben. Muss nun am entsprechenden Fahrstrassenkontakt die Fahrstrasse als Alternative mit (+) eingegeben werden oder wählt der Kontakt im Falle der Besetzung der Regelfahrstrasse automatisch die Alternativfahrstrasse aus (sofern angegeben ohne +)?
Ich bin gerade am Basteln eines größeren Bahnhofs mit mehreren Ein- und Ausfahrten. Da werden zu bestimmten Zeiten Alternativen notwendig.
Jetzt noch eine zusätzliche Frage, welche mir gerade eben nebenbei aufgefallen ist. Ich habe das Problem, dass ich bei zwei gleichzeitig am Bahnhof stehenden Zügen trotz verschiedener Fahrstrassen mit Endpunkt ins gleiche Streckengleis, gleichzeitig "Fahrt" bekomme. Die Fahrstrassen habe ich an sich durch entsprechende Einträge gegeneinander ausgeschlossen, jede Weiche (auch stumpf befahrene Weichen) ist eine Fahrstrassenweiche und der erste Blockabschnitt direkt hinter der letzten befahrenen Weiche wurde durch Schaltkontakte gegen Nachfahren gesichert. Das Kuriose daran ist, wenn der erste Zug die erste befahrene Weiche verlassen hat, fällt das Signal der 2. Fahrstrasse auf "Halt" läuft dann richtiger Weise wieder auf "Fahrt", wenn der 1. Zug den gesicherten Blockabschnitt verlassen hat. Jetzt stellt sich mir die Frage, wo kann da der Fehler liegen?
Gruß aus dem Sauerland
Jens
3.88b0 - Alternativfahrstrassen
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Re: 3.88b0 - Alternativfahrstrassen
Guten Tag,
Die "normale" Fahrstraße auch mit Anmeldepunkt.
Dann bei den Parametern der normalen Fahrstraße unter "Alternativen" den Namen der Alternative eingeben. Fertig.
Beispiel:
Fahrstraßen F1 und F2. F2 soll als Alternative für F1 dienen.
Anmeldung: "F1+"
Startsignal: Schaltfunktion "~F1|~F2", d.h. beide beginnen hier.
Ausschaltkontakt für F1: "F1"
Ausschaltkontakt für F2: "F2"
Eintrag bei den Parametern für F1 unter "Alternativen": "F2"
----
Ergo, F2 kann für andere Züge als ganz normale Fahrstraße dienen.
Beispiel: Bahnhof mit 2 Gleisen, aber nur eines hat einen Bahnsteig. Reisezüge müssen also immer dorthin (jedenfalls die Gattungen, die dort auch halten sollen). Andere Züge fahren normal auf dem anderen Gleis, können aber das mit dem Bahnsteig als Alternative benutzen.
Nehmen wir an, F2 führt zum Bahnsteig. Dann am Anmeldepunkt: "F2+" und in der Linienliste alles aufzählen, was unbedingt zum Bahnsteig soll. Also bestimmte Linien oder auch "*(t=r)". In der untersten Zeile den Eintrag für alle anderen Züge, also "F1+".
Am Einfahrsignal als Schaltfunktion "~F1|~F2".
An der Einfahrtsweiche die Fahrstraßen richtig eintragen, wenn man sie als Fahrstraßenweiche ausführt (ist zu empfehlen).
Am Bahnsteig F2 ausschalten, in dem anderen Gleis F1 ausschalten.
Bei F1 unter Parametern als Alternative eingeben "F2". Bei F2 diesen Eintrag leer lassen.
Kommt ein Reisezug, dann fordert er F2 an und fährt dorthin, wenn frei. Sonst bleibt gesperrt.
Kommt ein Güterzug, dann fordert er F1 an und fährt dorthin, wenn frei. Sonst bekommt er F2 und fährt dorthin, wenn frei. Wenn beide belegt sind, dann muß er auch warten.
z.B. der Blockabschnitt heißt "B1", die Fahrstraßen "F1" und "F2".
Dann müssen die beiden Fahrstraßen erstmal gegeneinander ausgeschlossen werden. Also bei F1 muß in der Schaltliste stehen "F2" und umgekehrt. Das wird allerdings in Zukunft nicht mehr nötig sein, weil Fahrstraßen mit selbem Endpunkt sich in Zukunft automatisch ausschließen werden. In 3.88b0 tun sie das aber noch nicht. Manchmal kann man es zwar mit Weichen trotzdem hinbekommen, aber das kommt auf die Situation an, auf die Länge der Züge und ob man mit Zugschluß oder Zugspitze schaltet.
Ebenso müssen beide den Blockabschnitt als Ausschluß haben. Also bei F1 muß in der Schaltliste stehen "F2&B1" und bei F2 muß stehen "F1&B1".
Also:
F1 kann nur frei werden, wenn F2 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F2 kann nur frei werden, wenn F1 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
Der Endpunkt beider Fahrstraßen kann gleichzeitig den Blockabschnitt belegen, also kann dort stehen "B1+,F1,F2". Das sollte irgendwo kurz hinter der letzten Weiche gemacht werden, Schaltung mit Zugschluß. Damit ist dann die Strecke (Blockabschnitt) belegt und der Bf. wieder frei.
Eine weitere Sicherung von B1 gegen Nachfahren ist nicht nötig (falls F1 und F2 wirklich die einzigen Zufahrten sind). Solange der Abschnitt belegt ist, werden sie nicht wieder frei.
Sollte der Blockabschnitt auch aus der Gegenrichtung angefahren werden können (1gl. Strecke), dann müssen die dortigen Ausfahrstraßen (also Einfahrten in B1) ebenfalls berücksichtigt und bei F1 und F2 ausgeschlossen werden, und ebenso umgekehrt.
Gruß ins Sauerland
Jan B.
Beide Fahrstraßen ganz normal und komplett bauen, also mit Startsignal und Ausschaltpunkt.Cappy hat geschrieben:Moin BAHNer!
Wie bekomme ich Alternativfahrstrassen hin?
Die "normale" Fahrstraße auch mit Anmeldepunkt.
Dann bei den Parametern der normalen Fahrstraße unter "Alternativen" den Namen der Alternative eingeben. Fertig.
Beispiel:
Fahrstraßen F1 und F2. F2 soll als Alternative für F1 dienen.
Anmeldung: "F1+"
Startsignal: Schaltfunktion "~F1|~F2", d.h. beide beginnen hier.
Ausschaltkontakt für F1: "F1"
Ausschaltkontakt für F2: "F2"
Eintrag bei den Parametern für F1 unter "Alternativen": "F2"
Nein.Cappy hat geschrieben: Bisher steuere ich meine Fahrstrassen über Taktpunkte oder Kontakte an. Nun habe ich gesehen, dass man (in den Signalanlagen) Alternativfahrstrassen eingeben kann. Die Fahrstrasse selbst wird ja am Signal selbst mit der Tilde (~) vorab eingegeben. Muss nun am entsprechenden Fahrstrassenkontakt die Fahrstrasse als Alternative mit (+) eingegeben werden
Ja.Cappy hat geschrieben: oder wählt der Kontakt im Falle der Besetzung der Regelfahrstrasse automatisch die Alternativfahrstrasse aus
Nein: Die Alternative ist am Anmeldekontakt gar nicht einzugeben, weder mit + noch ohne. Der Eintrag als Alternative bei der anderen Fahrstraße genügt.Cappy hat geschrieben: (sofern angegeben ohne +)?
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Ergo, F2 kann für andere Züge als ganz normale Fahrstraße dienen.
Beispiel: Bahnhof mit 2 Gleisen, aber nur eines hat einen Bahnsteig. Reisezüge müssen also immer dorthin (jedenfalls die Gattungen, die dort auch halten sollen). Andere Züge fahren normal auf dem anderen Gleis, können aber das mit dem Bahnsteig als Alternative benutzen.
Nehmen wir an, F2 führt zum Bahnsteig. Dann am Anmeldepunkt: "F2+" und in der Linienliste alles aufzählen, was unbedingt zum Bahnsteig soll. Also bestimmte Linien oder auch "*(t=r)". In der untersten Zeile den Eintrag für alle anderen Züge, also "F1+".
Am Einfahrsignal als Schaltfunktion "~F1|~F2".
An der Einfahrtsweiche die Fahrstraßen richtig eintragen, wenn man sie als Fahrstraßenweiche ausführt (ist zu empfehlen).
Am Bahnsteig F2 ausschalten, in dem anderen Gleis F1 ausschalten.
Bei F1 unter Parametern als Alternative eingeben "F2". Bei F2 diesen Eintrag leer lassen.
Kommt ein Reisezug, dann fordert er F2 an und fährt dorthin, wenn frei. Sonst bleibt gesperrt.
Kommt ein Güterzug, dann fordert er F1 an und fährt dorthin, wenn frei. Sonst bekommt er F2 und fährt dorthin, wenn frei. Wenn beide belegt sind, dann muß er auch warten.
Die Fahrstraßen enthalten den Blockabschnitt auch als Ausschluß?Cappy hat geschrieben: Jetzt noch eine zusätzliche Frage, welche mir gerade eben nebenbei aufgefallen ist. Ich habe das Problem, dass ich bei zwei gleichzeitig am Bahnhof stehenden Zügen trotz verschiedener Fahrstrassen mit Endpunkt ins gleiche Streckengleis, gleichzeitig "Fahrt" bekomme. Die Fahrstrassen habe ich an sich durch entsprechende Einträge gegeneinander ausgeschlossen, jede Weiche (auch stumpf befahrene Weichen) ist eine Fahrstrassenweiche und der erste Blockabschnitt direkt hinter der letzten befahrenen Weiche wurde durch Schaltkontakte gegen Nachfahren gesichert.
z.B. der Blockabschnitt heißt "B1", die Fahrstraßen "F1" und "F2".
Dann müssen die beiden Fahrstraßen erstmal gegeneinander ausgeschlossen werden. Also bei F1 muß in der Schaltliste stehen "F2" und umgekehrt. Das wird allerdings in Zukunft nicht mehr nötig sein, weil Fahrstraßen mit selbem Endpunkt sich in Zukunft automatisch ausschließen werden. In 3.88b0 tun sie das aber noch nicht. Manchmal kann man es zwar mit Weichen trotzdem hinbekommen, aber das kommt auf die Situation an, auf die Länge der Züge und ob man mit Zugschluß oder Zugspitze schaltet.
Ebenso müssen beide den Blockabschnitt als Ausschluß haben. Also bei F1 muß in der Schaltliste stehen "F2&B1" und bei F2 muß stehen "F1&B1".
Also:
F1 kann nur frei werden, wenn F2 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F2 kann nur frei werden, wenn F1 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
Der Endpunkt beider Fahrstraßen kann gleichzeitig den Blockabschnitt belegen, also kann dort stehen "B1+,F1,F2". Das sollte irgendwo kurz hinter der letzten Weiche gemacht werden, Schaltung mit Zugschluß. Damit ist dann die Strecke (Blockabschnitt) belegt und der Bf. wieder frei.
Eine weitere Sicherung von B1 gegen Nachfahren ist nicht nötig (falls F1 und F2 wirklich die einzigen Zufahrten sind). Solange der Abschnitt belegt ist, werden sie nicht wieder frei.
Sollte der Blockabschnitt auch aus der Gegenrichtung angefahren werden können (1gl. Strecke), dann müssen die dortigen Ausfahrstraßen (also Einfahrten in B1) ebenfalls berücksichtigt und bei F1 und F2 ausgeschlossen werden, und ebenso umgekehrt.
Das ist seltsam. Sind die Einträge an den Weichen korrekt? Ist das Startsignal der 2.Fahrstraße evtl. versehentlich mit "!" oder jedenfalls ohne "~" angeschlossen, oder stehen dort noch andere Bedingungen?Cappy hat geschrieben: Das Kuriose daran ist, wenn der erste Zug die erste befahrene Weiche verlassen hat, fällt das Signal der 2. Fahrstrasse auf "Halt" läuft dann richtiger Weise wieder auf "Fahrt", wenn der 1. Zug den gesicherten Blockabschnitt verlassen hat. Jetzt stellt sich mir die Frage, wo kann da der Fehler liegen?
Gruß ins Sauerland
Jan B.
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Re: 3.88b0 - Alternativfahrstrassen
Guten Tag,
Korrektur:
F1 kann nur belegt werden, wenn F2 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F2 kann nur belegt werden, wenn F1 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
Gruß
Jan B.
(Man darf ruhig Fragen, wenn ich solch wirres Zeug schreibe )
Korrektur:
Besser:Jan Bochmann hat geschrieben: F1 kann nur frei werden, wenn F2 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F2 kann nur frei werden, wenn F1 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F1 kann nur belegt werden, wenn F2 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
F2 kann nur belegt werden, wenn F1 frei ist und der Blockabschnitt frei ist.
Gruß
Jan B.
(Man darf ruhig Fragen, wenn ich solch wirres Zeug schreibe )
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Re: 3.88b0 - Alternativfahrstrassen
Hallo Jan B.
Vielen Dank für die umfassende Hilfe bezüglich der Alternativfahrstrassen. Hat mir für mein kleines Projekt eine Menge gebracht.
Wegen dem 2. Problem mit den 2 gleichzeitigen Ausfahrten, ist's mir schon fast peinlich zugeben zu müssen: Im Weichenwirrwarr habe ich tatsächlich eine einzige Weiche unterschlagen.
Danke Dir und Gruß aus dem Sauerland
Jens
Vielen Dank für die umfassende Hilfe bezüglich der Alternativfahrstrassen. Hat mir für mein kleines Projekt eine Menge gebracht.
Wegen dem 2. Problem mit den 2 gleichzeitigen Ausfahrten, ist's mir schon fast peinlich zugeben zu müssen: Im Weichenwirrwarr habe ich tatsächlich eine einzige Weiche unterschlagen.
Danke Dir und Gruß aus dem Sauerland
Jens
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