Guten Morgen,
Ich baue gerade an meinem Halle/Saale Netz. Die Bahnen fahren mit Vmax=40 km/h und die Fahrzeiten hauen sogar hin. In Wirklichkeit fahren sie ja mit Vmax=70 km/h (die Tatras mit 55 km/h). Dadurch müssten ja viele Langsamfahrstellen im Netz vorhanden sein damit der Fahrplan wieder stimmt. Wo und wie setzt man am besten die Langsamfahrstellen und welche Geschwindigkeiten trägt man wo ein.
Vielleicht kennt ihr irgendwelche Tipps und Tricks.
Danke schon mal im Vorraus
MfG
Jens
Höchstgeschwindigkeit Straßenbahn
Re: Höchstgeschwindigkeit Straßenbahn
Vmax ist in der Regel die Geschwindigkeit, die die Fahrzeuge maximal fahren können, in der Regel nimmt man hier ja schon die zugelassene Geschwindigkeit (die meisten Fahrzeuge können schneller als sie dürfen). Nur weil die Straßenbahn technisch und zugelassen 70 km/h fahren kann, tut sie das ja nicht die ganze Zeit. Selbst wenn die Strecke es hergibt, spätestens nach dem Anfahren an der Haltestelle braucht die echte Bahn eben auch Zeit bis sie die 70 km/h erreicht und vor dem Halten fährt sie auch definitv einige Momente langsamer als 70. Dann kommt noch die Streckengeschwindigkeit ins Spiel: Die meisten Strecken dürfen nicht mit der Vmax des Fahrzeuges befahren werden. Denken wir an die Straßenbahn: Hier in Bremen gibt es etliche Strecken die straßenbündig trassiert sind, oft auch sich den Verkehrsraum mit dem normalen Straßenverkehr teilen, hier gilt dann in der Regel auch Tempo 50 oder sogar Tempo 30. Dann kommen noch Ampeln dazu, einparkende Autos, die die Bahn zum Abbremsen/Anhalten zwingen, Radfahrer, die das Tempo auch reduzieren und und und und... Also auch in der Realität ist die Reisegeschwindigkeit einer Straßenbahn deutlich unter der Vmax.
Dann kommt noch ein BAHN-spezifisches Problem hinzu. Während es beim Anfahren ganz gut mit der Beschleunigung funktioniert, klappt das beim Bremsen - sofern man beim Netzbau keine Vorkehrungen getroffen hat - eben nicht von alleine, dass abgebremst wird. Trifft der Zug in BAHN auf ein rotes Signal wird er abrupt von der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit auf 0 abgebremst. Dies gilt auch für Haltestellen oder die blockierte Strecke. In der Realität wird das Tempo meist langsam reduziert, da das Fahrpersonal ja eben schon sieht, dass das Signal Halt gebietet, die Haltestelle kommt oder etwas im Weg steht. Selbst die Gefahrenbremsung ist in der Realität nicht so abrupt, wie eine Bremsung in BAHN. Bei Langsamfahrstellen funktioniert es in BAHN auch mit der allmählichen Reduktion des Tempos (oder auch bei Vorsignalen, die Langsamfahrt signalisieren), dies kann man sich zu Nutze machen: Stelle ich eine Lafa vor eine Haltestelle bremst die Bahn halt auch allmählich ab (die letzten Meter klappen natürlich nicht mehr), stelle ich ein Vorsignal auf, wird die Bahn bei Halt zeigendem Signal auch allmählich langsamer.
Daneben muss man schauen, wie man es umsetzt, damit die Reisegeschwindigkeiten hinkommen. Das hängt ja auch sehr stark von der Strecke ab. Eine U-Bahn-mässig trassierte Hochbahn wird mit der Reisegeschwindigkeit näher an der Streckengeschwindigkeit liegen, als eine Strecke durch eine wuselige Straße, die auch von Autos und Radlern befahren wird.
Dann kommt noch ein BAHN-spezifisches Problem hinzu. Während es beim Anfahren ganz gut mit der Beschleunigung funktioniert, klappt das beim Bremsen - sofern man beim Netzbau keine Vorkehrungen getroffen hat - eben nicht von alleine, dass abgebremst wird. Trifft der Zug in BAHN auf ein rotes Signal wird er abrupt von der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit auf 0 abgebremst. Dies gilt auch für Haltestellen oder die blockierte Strecke. In der Realität wird das Tempo meist langsam reduziert, da das Fahrpersonal ja eben schon sieht, dass das Signal Halt gebietet, die Haltestelle kommt oder etwas im Weg steht. Selbst die Gefahrenbremsung ist in der Realität nicht so abrupt, wie eine Bremsung in BAHN. Bei Langsamfahrstellen funktioniert es in BAHN auch mit der allmählichen Reduktion des Tempos (oder auch bei Vorsignalen, die Langsamfahrt signalisieren), dies kann man sich zu Nutze machen: Stelle ich eine Lafa vor eine Haltestelle bremst die Bahn halt auch allmählich ab (die letzten Meter klappen natürlich nicht mehr), stelle ich ein Vorsignal auf, wird die Bahn bei Halt zeigendem Signal auch allmählich langsamer.
Daneben muss man schauen, wie man es umsetzt, damit die Reisegeschwindigkeiten hinkommen. Das hängt ja auch sehr stark von der Strecke ab. Eine U-Bahn-mässig trassierte Hochbahn wird mit der Reisegeschwindigkeit näher an der Streckengeschwindigkeit liegen, als eine Strecke durch eine wuselige Straße, die auch von Autos und Radlern befahren wird.
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Re: Höchstgeschwindigkeit Straßenbahn
Guten Tag,
Die Höchstgeschwindigkeiten sind ein sehr theoretischer Wert. Zum Beispiel in der Innenstadt von Halle, etwa um den Marktplatz herum, ist selbst 30km/h sicher zu viel. Hier dürften ganze Streckenabschnitte kaum 25km/h erreichen.
Über Weichen und Kreuzungen darf in vielen Betrieben nur mit 15km/h oder 20km/h gefahren werden. Ich beschildere meistens komplette Knotenpunkte so.
In welcher "Wirklichkeit" fahren Straßenbahnen in Halle 70km/h? Das mag auf der Überlandbahn auf einigen Abschnitten so sein, ggf. nur wenn eine Blocksignalisierung vorhanden ist. Aber auf dem größten Teil des Netzes dürfte nicht mehr als 50km/h zugelassen sein, allenfalls 60km/h auf eigenem Bahnkörper.
Die Aufenthaltszeiten an Haltestellen sind in der Praxis meist mit etwa 25s kalkuliert. In vielen Fahrplänen unterscheidet man da allerdings zwischen Tageszeiten (mindestens Tag/Nacht) und manchmal auch zwischen Wochentagen. Außerdem gibt es meist einige wichtige Haltestellen, wo nahezu immer länger gehalten wird, das mag in Halle z.B. Markt und Hbf betreffen.
Da in BAHN praktisch immer ohne Bremsweg angehalten wird, sind die Fahrzeiten in Bezug auf Haltestellen immer zu kurz. Das kann man ausgleichen, indem man die Aufenthalte an den Haltestellen etwas länger macht als beim Vorbild.
Bei den Straßenverkehrsmitteln wie Straßenbahn und Bus entstehen die meisten Verzögerungen durch LSA und den sonstigen Verkehr (Autos, Radfahrer, Fußgänger). Nun kommt es darauf an, ob Du in Deinem Netz die LSA darstellst. Wenn nicht, dann muß deren Wirkung irgendwie anders realisiert werden, z.B. durch Langsamfahrstrecken im Bereich aller Knoten, wo eigentlich eine LSA stehen müßte, oder ebenfalls durch längere Aufenthalte an Haltestellen.
MfG
Jan B.
Es gibt eine Menge BAHN-Netze, die nach Vorbildern gebaut sind und auch reale Fahrpläne abbilden. Da kann man sehen, wie es die jeweiligen Autoren gehandhabt haben, damit die Fahrzeiten passen.Jens hat geschrieben:Guten Morgen,
Ich baue gerade an meinem Halle/Saale Netz. Die Bahnen fahren mit Vmax=40 km/h und die Fahrzeiten hauen sogar hin. In Wirklichkeit fahren sie ja mit Vmax=70 km/h (die Tatras mit 55 km/h). Dadurch müssten ja viele Langsamfahrstellen im Netz vorhanden sein damit der Fahrplan wieder stimmt. Wo und wie setzt man am besten die Langsamfahrstellen und welche Geschwindigkeiten trägt man wo ein?
Die Höchstgeschwindigkeiten sind ein sehr theoretischer Wert. Zum Beispiel in der Innenstadt von Halle, etwa um den Marktplatz herum, ist selbst 30km/h sicher zu viel. Hier dürften ganze Streckenabschnitte kaum 25km/h erreichen.
Über Weichen und Kreuzungen darf in vielen Betrieben nur mit 15km/h oder 20km/h gefahren werden. Ich beschildere meistens komplette Knotenpunkte so.
In welcher "Wirklichkeit" fahren Straßenbahnen in Halle 70km/h? Das mag auf der Überlandbahn auf einigen Abschnitten so sein, ggf. nur wenn eine Blocksignalisierung vorhanden ist. Aber auf dem größten Teil des Netzes dürfte nicht mehr als 50km/h zugelassen sein, allenfalls 60km/h auf eigenem Bahnkörper.
Die Aufenthaltszeiten an Haltestellen sind in der Praxis meist mit etwa 25s kalkuliert. In vielen Fahrplänen unterscheidet man da allerdings zwischen Tageszeiten (mindestens Tag/Nacht) und manchmal auch zwischen Wochentagen. Außerdem gibt es meist einige wichtige Haltestellen, wo nahezu immer länger gehalten wird, das mag in Halle z.B. Markt und Hbf betreffen.
Da in BAHN praktisch immer ohne Bremsweg angehalten wird, sind die Fahrzeiten in Bezug auf Haltestellen immer zu kurz. Das kann man ausgleichen, indem man die Aufenthalte an den Haltestellen etwas länger macht als beim Vorbild.
Bei den Straßenverkehrsmitteln wie Straßenbahn und Bus entstehen die meisten Verzögerungen durch LSA und den sonstigen Verkehr (Autos, Radfahrer, Fußgänger). Nun kommt es darauf an, ob Du in Deinem Netz die LSA darstellst. Wenn nicht, dann muß deren Wirkung irgendwie anders realisiert werden, z.B. durch Langsamfahrstrecken im Bereich aller Knoten, wo eigentlich eine LSA stehen müßte, oder ebenfalls durch längere Aufenthalte an Haltestellen.
MfG
Jan B.
Re: Höchstgeschwindigkeit Straßenbahn
Hallo,
Danke für die Anregungen.
An Knotenpunkten und Weichen setze ich generell (sofern ich es nicht vergesse) Langsamfahrstellen. Ich habe jetzt begonnen auch an engen Kurven Langsamfahrstellen zusetzen. Der Abschnitt Ammendorf - Bad Dürrenberg ist schon fertig und wird schon befahren.
Auf der Überlandbahn beträgt die Höchstgeschwindigkeit übrigens 60 km/h. Auch die Blocksignale zwischen Leuna und Bad Dürrenberg sind seit etlichen Jahren außer Betrieb.
MfG Jens
Danke für die Anregungen.
An Knotenpunkten und Weichen setze ich generell (sofern ich es nicht vergesse) Langsamfahrstellen. Ich habe jetzt begonnen auch an engen Kurven Langsamfahrstellen zusetzen. Der Abschnitt Ammendorf - Bad Dürrenberg ist schon fertig und wird schon befahren.
Auf der Überlandbahn beträgt die Höchstgeschwindigkeit übrigens 60 km/h. Auch die Blocksignale zwischen Leuna und Bad Dürrenberg sind seit etlichen Jahren außer Betrieb.
MfG Jens