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Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 13:11
von bahnfan20
Hallo,
vielleicht haben ja einige
hier gelesen, dass ich an Europa baue. Nur wie baut man nun den grenzüberschreitenden Verkehr? Ich würde gerne von D nach NL bauen. Macht man das einfach mit einem Lokwechsel, auch wenn es ja unrealistisch aussieht, dass dann die Deutsche Lok wegfährt und über das selbe Gleis die NL Lok kommt, würde ja unterm selben Fahrdraht fahren. Wie wird das beim Vorbilg gemacht??? War noch nie an einem Grenzbahnhof, wohne ja Zentral von Deutschland. Vielleicht wohnt ja einer an der Grenze hier im Forum. Danke für Eure hilfreichen Antworten!
Ciao
Dominik
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 13:12
von Andi
Ich würde mal sagen, die Fahrleitung lässt sich umschalten. Oder man fährt eben mit einer Mehrsystemlok dort hin.
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 13:19
von bahnfan20
Das klingt aber nicht sehr sicher...
Ich weiß nicht welche Personenzuglok NL und D fähig ist...
Vielleicht sicherere Antworten?
Ciao
Dominik
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 14:03
von Roki
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Ich weiß nicht welche Personenzuglok NL und D fähig ist...
</tr></td></table>
Keine elektrische, soweit ich weiss. Vor einigen jahren fuhren die 'Russenschreck' Dieselloks manchmal grenzüberschreitende Reisezüge Amsterdam-Bad Bentheim und weiter, ausnahmsweise. Auch Groningen-Leer war eine Dieselgefahrene Verbindung, sowie jetzt Heerlen-Aachen.
Und was ist mit Eloks? An den meisten NL/D-Übergänge ist die Fahrleitung heutzutage umschaltbar. Darstellung mit Lokwechsel auf denselben Gleis ist daher problemlos möglich.
Vorher wurde, z.B. in Venlo, anders gearbeitet: Die DB-Zug rollte, mit niedergelassenen Stromabnehmer, bis vor dem Bahnsteig. Die DB-lok wurde dann abgekuppelt und von einen Sik-Rangierlok weggezogen. Danach fuhr die NS-lok dann selbsttätig unter die 1500V-Leitung heran. Mit den Reisezugwagen wurde also nicht rangiert.
Hoffe das dies hilft.
MfG
Roki
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 14:15
von bahnfan20
OK, also doch umschaltbare Fahrleitung. Das ist gut, das ist nämlich einfach in Bahn zu realisieren. Danke dir für die Hilfe [img]icon_biggrin.gif[/img]
Ciao
Dominik
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 14:19
von Sander Fondse
Zum Fall Venlo:
in Frankfürt/Oder gibt es etwas gleiches: die Überleitung endet halbwegs. Die DB-lok kommt mit Pantografen runter an, bremst und wird abgekuppelt. Einen PKP-Lok zieht er ab und schaubt ihm bis zum unter die DB-Überleitung und dann fährt die Lok ins Wartegleis. Die PKP-Lok übernehmt dann die DB-Züg.
Zum Fall Roosendaal:
Früher gab es dort keine umschaltelbare Überleitung, sondern die Belgische 3 kV-Loks führen bis zum Grenze auf nur 1,5 kV. Das war nicht so gut, weil sie dadurch nur sehr wenig kraft hatte. Jetzt werden neben Dieselloks auch noch mit die Serie 25,5 (Güterloks) und 11 (Benelux)gefahren, diese sind 2 Systeemloks.
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 21:47
von Mirko Cisar
In Domodossola (SBB - FS) wurde das noch eine Nummer skurriler gemacht.
Da gab es beizeiten nur Elektro-Rangierloks Und dann fuhr die FS-Lok mit Schwung in den Bahnhof und abgebügelt an den Bahnsteig. Eine SBB-Elektro-Rangierlok kuppelte dann an und zog die FS-Lok weg. Dann kuppelte sie die FS-Lok wieder ab und schob sie in ein freies Gleis, bremste scharf ab und die FS-Lok rollte von diesem Schubs wieder in ihr eigenes Stromnetz, wo sie aufgerüstet und weggefahren wurde. In die Gegenrichtung genauso.
Keine Ahnung, ob dort inzwischen Diesel-Rangierloks stationiert sind, war aber eine lustige Prozedur...
Mirko
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Mittwoch 9. August 2006, 22:21
von bahnfan20
Jaja, bei der Bahn gibt es schon lustige Sachen [img]icon_lol.gif[/img] Kennt ihr schon den:
http://www.stellwerke.de/kabinett/indusi.html
[img]icon_rolleyes.gif[/img]
Also Ciao
Dominik
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 09:10
von Dierk Nüchtern
Nochmal zu Mehrsystemfähigen Zügen D/NL: Die ICE-Züge DB 406 (?) können in D, NL, F fahren...
Mal ne andere Frage: Bei 2-System-Stadtbahnen muss ja nicht abgebügelt werden, Funktioniert so ein System nicht auch bei Eisenbahnen??
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 12:13
von Timm
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Nochmal zu Mehrsystemfähigen Zügen D/NL: Die ICE-Züge DB 406 (?) können in D, NL, F fahren...
Mal ne andere Frage: Bei 2-System-Stadtbahnen muss ja nicht abgebügelt werden, Funktioniert so ein System nicht auch bei Eisenbahnen??</tr></td></table>
Hallo,
zu den 406ern, die können soweit ich weiß in ganz Europa fahren (außer GB), nur Fehlen die Zulassungen für die endsprechenden Länder.
Viele Grüße
Timm
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 13:17
von Dierk Nüchtern
Ich hatte kürzlich mal einen Bericht gelesen, wo es hieß, dass die 406er wohl demnächst mit den TGV auf einer Strecke D - F fahren werden.
Aber die ICE sind ja auch schon ein Exporterfolg - fahren bald ja auch in Spanien
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 15:01
von Rolf R
Ja, es werden einige Züge für den Frankreich-Verkehr umgebaut, bzw. einige Züge sind schon umgebaut worden.
Sie werden zwischen Süddeutschland und Paris eingesetzt. Dafür wird die Strecke Mannheim-Saarbrücken ausgebaut und in Frankreich eine Neubaustrecke gebaut.
Zum Thema Grenzbahnhöfe hab ich noch einen Link:
http://bueker.net/trainspotting/index.php
Die Seite ist zwar in englischer Sprache, aber selbst mit geringen Sprachkenntnissen verständlich.
Dort hat der Autor sich mit vielen europäischen Grenzbf beschäftigt, teilweise sind sogar Skizzen vorhanden.
Ich finde: sehr empfehlenswert für die hiesige Fragestellung.
Zum Thema Abbügeln: die Problematik am Deutschen Bahnnetz ist, dass alle angrenzenden Länder (mit Ausnahme von A und CH, die über das gleiche Stromsystem 15kV 2/3 Hz Wechselstrom verfügen) mit Gleichstromnetzen ausgestattet sind.
Wenn eine Lok vom Wechsel- ins Gleichstromnetz wechselt und den Stromabnehmer angelegt hat, entsteht ein Kurzschluss, weil der Wechselstrom ja die Polung ändert.
Deshalb wird abgebügelt und unter einer Systemtrennung durchgerollt
(z.B. an der Grenze D-F mit der BR181).
Grüße
Rolf
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 15:50
von Dierk Nüchtern
Kann man das nicht wie bei den Stadtbahnen in SB oder KA mit nem Stromlosen Abschnitt lösen?
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 16:21
von bahnfan20
Hallo Rolf,
vielen Dank für den Tip. Die Seite ist echt gut und hilft mir mit Sicherheit weiter.
Hallo der Rest der Mannschaft,
also der ICE ist mir natürlich als Mehrsystempresonenzug bekannt, habe ich ja auch in Amsterdam gesehen, nur dass er eben ein Schnellzug und kein Regionalzug ist. Nur die kleinen Bahnhöfe wollen ja auch bedient werden. Deswegen die Frage mit dem Grenzbahnhof.
Dann aber auch ne Frage zur Darstellung einer BR 406 in Bahn. Bahn hat ja nur die BR 403. Die BR 406 zu zeichnen ist ja nicht schwer, ist ja nur eine Überarbeitung der Mittelwagen, evtl. auch eine NS Version mit NS Logo. Nur gibt es eine Möglichkeit, dann auch den anderen Panto anzulegen? Genauso wäre das auch mit meinen 185 oder 189ern. Aber ich denke, da kann man wohl nix ändern. Wäre aber sicherlich eine interessante Änderung für neue Bahnversionen. Dass dann beim Überfahren eines "Spezialrangierpunktes" der andere Panto gehoben wird.
So, nun mal weiter: Zum Abbügeln: Im Prinzip muss nicht angebügelt werden, da der Stromabnehmer auch einfach nur in der Luft schweben kann. Bei den niederländischen Klappbrücken habe ich gesehen, dass die Oberleitung langsam immer mehr Höhe über der SO gewinnt und irgendwann der Panto nicht mehr hinkommt und dann einfach in der Luft ist. Der Zug rollt dann unter der Brücke durch und dann geschieht der Rest wieder rückwärts. Würde auch anders gar nicht gehen, denn wie soll den die Oberleitung unter der Brücke gelegt werden, wenn die dann hochklappt.
Also Ciao
Dominik
Re: Grenzüberschreitender Verkehr
Verfasst: Donnerstag 10. August 2006, 22:56
von Rolf R
Im Prinzip brauchst Du nur eine physikalische Trennung vom Fahrdraht. Das wäre wirklich damit gelöst, wenn man den Panto kurz runternimmt.
Die Problematik ist die relativ hohe Spannung, die einen Spannungsbogen auslösen kann und somit den den Panto oder die Elektrik der Loks beschädigt (man beachte nur die "Blitzlichter" bei Nebel oder Rauhreif). Und da man ja im Prinzip nur einen Knopf drücken muss, dürfte es den Bahnen dann lieber, weil sicherer sein, wenn der Panto komplett gesenkt wird.
Die Frage ist natürlich auch, ob es überhaupt möglich ist, mit halb gesenktem Stromabnehmer zu werken, oder ob er nur in 2 Stellungen (gehoben oder gesenkt) verbleiben kann.
@Dierk:
"Systemtrennung" bedeutet nicht, dass dort keine Oberleitung liegt. Sie ist in der Regel vorhanden, nur als isolierter Abschnitt.
Ein Bild von der Seite bueker.net, die ich schon weiter oben erwähnt habe, zeigt eine 2-System-Lok der BR181.2 auf der Sauerbrücke zwischen Igel (D) und Wasserbillig (LUX), wo zwar die Fahrleitung vorhanden ist, die 181.2 aber mit gesenktem Panto über den isolierten Abschnitt rollt.
http://www.bueker.net/trainspotting/pictures/190501-wasserbillig.jpg
Edit:
noch was zum Thema Stromabnehmer: im Prinzip kann der Strom von jedem Panto abgenommen werden - die Elektronik der Lok erkennt die Stromart und stellt automatisch um.
Allerdings gibt es neben der Spannung noch andere Eigenarten, die berücksichtigt werden müssen: in der Schweiz fährt man zwar mit der gleichen Spannung, aber kleinerem Zickzack, in Frankreich gibt es ein anderes Lichtraumprofil, dass etwas kleiner ist als das deutsche.
Deshalb ist die BR 181 z.B. etwas niedriger als die "normale" Lok. Desweiteren liegt in Deutschland i.d.R. der Stromabnehmer über dem Führerstand 1 an, weil dort das Schleifstück des Pantos breiter ist als andere - in F ist der Zickzack ebenfalls kleiner als hier.
Bis denne
Rolf