Guten Tag,
Karsten Seifert hat geschrieben:Micha, genau diese Antwort habe ich erwartet.
Manchmal erinnert mich Bahn an die Softwareprodukte eines Riesen aus Redmont (USA).
Manche Produkte dieses Riesen haben mir auch schon ein paar graue Haare gebracht. Davon abgesehen ist es aber auch bei großen Konzernen nicht so, daß jede Entscheidung nur vom Ziel der maximalen Bosheit gegenüber den Anwendern geleitet ist, auch wenn das manchmal so aussieht.
Ansonsten finde ich den Vergleich eines Großkonzerns mit einer Ein-Mann-Firma durchaus ehrenvoll, aber nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich
So etwas führt dann dazu, daß von mir Dinge erwartet werden, an denen ganze Abteilungen von großen Firmen wie Siemens oder Alcatel/SEL über 20 Jahre gearbeitet haben.
Karsten Seifert hat geschrieben:
Das Programm das angeboten wird, bietet eine umfangreiche Funktionalität, die die meisten Nutzer gar nicht mal ganz auszunutzen wissen. Am Rande jedoch gibt es Programmteile, die nur Rudimentär programmiert sind.
BAHN ist eigentlich nur eine Sammlung von rudimentär realisierten Ideen. Die Ursache dafür ist im übrigen ganz einfach: Mein Tag hat nur 24h. Jeder Wunsch, auf den ich eingehe, bedeutet weiter nichts, als daß andere Wünsche liegenbleiben. Jede Sache, die ich "richtig" realisiere, würde bedeuten, daß andere Sachen gar nicht realisiert werden. So mache ich eben lieber zwei Dinge halb als eines ganz.
Karsten Seifert hat geschrieben:
So ist der User, der diese Teile benötigt, auf andere Programme angewiesen.
Ja. Und -im Gegensatz zu manch anderer Firma- halte ich die Informationen nicht geheim, die man zum Schreiben anderer Programme benötigt. Ich gebe zwar zu, daß das Zeug nicht einfach zu verstehen ist, aber ich habe bisher jedem Programmierer geholfen, der dazu sachliche Fragen hatte.
Karsten Seifert hat geschrieben:
Für mich sind die integrierten Editoren nicht nutzbar. Ich bewunderte schon immer Leute, die die Geduld an den Tag legten und in früheren Zeiten ganze Bilder durch Setzen einzelner Bildpixel erzeugten. Leider ist das nicht mein Ding.
Typische Funktionen von Bitmap-Editoren sind Linien, Rechtecke, Kreise, Ellipsen. Nun habe ich schon einige 1000 Objekte und Fahrzeuge für BAHN gezeichnet und bleibe bei der Feststellung, daß ich von den o.g. Objekten noch nie etwas vermißt habe. Als einziges braucht man gelegentlich mal Rechtecke oder waagerechte/senkrechte Linien, und beides läßt sich durch Kombination von Markieren/Flächenfüllen und Copy/Paste ersetzen.
Je detaillierter eine Zeichnung wird, umso mehr fällt sie eben doch auf einzelne Pixel zurück. Copy/Paste von einem Originalbild (Foto oder Zeichnung) erscheint hier oft als bester Weg.
Karsten Seifert hat geschrieben:
Und es ist wahrscheinlich auch nicht das Ding der vielen anderen Bahnnutzer.
Das gilt aber allgemein auch für andere Software (wo man genau das selbe immer wieder lesen kann, sowohl im Internet als auch in der Fachpresse), und es gilt auch anderswo, z.B. bei Modelleisenbahnen. Die meisten Anwender nehmen das, was fertig zu haben ist, und gut. Selbstbauer sind immer nur eine kleine Minderheit.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, daß die Programmierer selbst gute und bequeme Werkzeuge hätten, die sie den anderen mit (böser) Absicht vorenthalten würden.
Die Werkzeuge entstehen und wachsen in der Regel mit der jeweiligen Software selbst und werden zur Veröffentlichung mit etwas Dokumentation aufgepeppt. Das ist schon alleine eine Zeitfrage: Um im Programm etwas neues einzubauen und zu testen, braucht man einen Editor, der das auch kann. Also bastelt man es schnell zusammen, kann es testen, und kann es bei Notwendigkeit (d.h. fast immer) auch noch im Programm und Editor zeitgleich ändern. Genauso ist der integrierte Editor entstanden.
Man kann keinen Editor
vor dem Programm schreiben. Dann weiß man weder, ob der Editor überhaupt korrekte Daten erstellt, noch, ob diese im Programm sinnvoll verwendet werden können. Es interssiert sich auch keiner für einen Editor, mit dem man Dinge erstellen kann, die man nicht ausprobieren kann, weil es die zugehörige Software noch gar nicht gibt.
Es geht immer nur
hinterher. Und wenn man für einen guten Editor 2 Jahre braucht, dann ist das Programm in den 2 Jahren längst wieder veraltet, und man kann Programm und Editor wegwerfen.
Wenn das Programm weiterentwickelt wird, paßt ein einmal vorhandener Editor nicht mehr. Es ist aber absurd, das als Begründung herzunehmen, um die Weiterentwicklung des Programms abzulehnen. Die alten Editoren für BAHN verwenden ein veraltetes Farbschema. Das war zu seiner Zeit sinnvoll und gar nicht anders möglich. Heute geht es aber anders und besser, das zeigt ja z.B. der NFZEDIT.
Karsten Seifert hat geschrieben:
Für mich steht fest, durch den GE ist im Hause Bochmann das Wissen über einfachste Graphikprogramme vorhanden. Für mich ist es verwunderlich, daß dieses Wissen nicht für die integrierten Editoren genutzt wird.
Das "Haus Bochmann" besteht nur aus mir. Mein Bruder macht da seit Jahren nicht mehr mit. Von GE habe ich keine Quelltexte. Abgesehen davon sind diese in Delphi (Pascal) geschrieben, und dafür habe ich keine halbwegs aktuelle Lizenz und werde auch keine erwerben, weil schon die Kosten dafür praktisch nicht zu erwirtschaften sind. Hier besteht nämlich ein gewisser Unterschied zum Modelleisenbahner: Wenn dieser Loks selbst baut, dann investiert er dafür auch in Werkzeuge, die oftmals teurer sind als der Kauf mehrerer fertiger Loks. Bei Software erwartet man die Werkzeuge dagegen für umsonst oder für Bruchteile der Kosten von Fertigprodukten.
Grüße
Jan B.