Guten Tag,
Wie GuFo schon schrieb, gibt es unzählige Varianten für Lösungen, je nachdem, welche weiteren Details hier eine Rolle spielen sollen.
Ich habe mal ein paar kleine Beispiele dazu gebaut, zum Download hier:
http://www.jbss.de/tmpdata/GDa.zip
(20650 byte, MD5=990ce046640eb2865dbb68558b400f30)
Günter Dathan hat geschrieben:Hallo Fangemeinde,
ich beschäftige mich gerade mit den Thema Fahrstrassen!
Frage : Kann man und wenn wie:
1a. vom BHF A vom Gleis 1 mit ASig101 über eine eingleisige Strecke zum BHF B Gleis 11 fahren dort wenden und mit ASig 111 zurück zu BHF A Gleis 2 sinnvoll mit einer Fahrstrasse arbeiten. Das bedeutet das ASig 101 kann erst wieder frei schalten wenn der Zug BHF A Gleis 2 befahren hat.
siehe Netz GDa_01a.nt3
Es gibt zwei Fahrstraßen, für jede Richtung eine. Bei Einfahrt in Bf. B wird die Fahrstraße für die Gegenrichtung angefordert. Erst bei Ausfahrt dort wird die Fahrstraße der Originalrichtung freigegeben.
Günter Dathan hat geschrieben:
1b.
Dazu kommt das eine weitere Schaltung vom Gleis 1 ASig101 zum BHF B Gleis 12 mit Rückfahrt über ASig 12 zum BHF A Gleis 12 möglich ist.
Ich deute mal "Bhf A Gleis 12" als Tippfehler, und Gleis 2 ist gemeint.
Günter Dathan hat geschrieben:
Problem besteht also darin die eingleisige Strecke zwischen BHF A und BHF B zu sichern und gleichzeitig kein weiteren Zug auf zum besetzten Gleis 11 oder 12 zu fahren.
Dieses Problem kommt recht häufig vor und ließ sich auch bisher schon mit signalabhängigen Weichen ganz gut lösen. Das ging allerdings nur, wenn Gleis 11 und 12 beliebig zugeteilt werden können, also z.B. von der selben Linie befahren werden und mit einem 2gleisigen Taktpunkt versehen sind (oder mit gar keinem).
Diese Variante -aber mit Fahrstraßen- zeigt das Netz GDa_01b1.nt3
Es gibt die Linie P1, und die fährt in B auf Gleis 11 oder 12. Die Anforderung dazu ist am Kontakt K8 im Bahnhof A. Sie ist dort zufällig mit 50% verteilt, d.h. wenn beide Gleise verfügbar sind, dann wird ungefähr auf jedes gleich oft gefahren. Die beiden Fahrstraßen A1-B11 und A1-B12 sind aber gegenseitig als Alternativen eingetragen. Daher wird, wenn das zufällig gewählte Gleis besetzt ist, auf das jeweils andere gefahren, wenn es frei ist.
Bei hoher Belegung (hier: wenn alle 3 Züge draußen sind), wirkt das dann wie ein gewöhnliches wechselseitiges Fahren.
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Interessanter -und früher schwer zu lösen- ist der Fall mit 2 Linien. Das zeigt Beispiel GDa_01b2.nt3
Hier soll P1 immer auf Bf. B Gleis 11 fahren und P2 immer auf Bf. B Gleis 12. Entsprechend wurde die Anforderung am Kontakt K8 modifiziert. Die beiden Fahrstraßen sind
nicht als gegenseitige Alternativen eingetragen.
Wenn also Gleis 11 besetzt ist und als nächstes wieder ein Zug der P1 kommt, dann wartet er in Bf. A, auch wenn Gleis 12 frei ist. Ein Zug der P2 fährt dagegen ein. Umgekehrt ist es genauso.
Günter Dathan hat geschrieben:
2. eine Fahrstrasse so zu sichern / bzw. freizuschalten das auf ein Bahnsteiggleis durchfahrende Züge aber auch Züge die am Bsg. kehren zu sichern.
Dazu habe ich mal die Beispiele GDa_02_1..4 gebaut. Es gibt wahrscheinlich noch hunderte andere Möglichkeiten.
Die Grundidee ist immer die selbe, der Spurplan auch. Linie P1 fährt A-B-C und zurück, Linie P2 kommt von A, wendet in B und fährt wieder nach A zurück. Der "Bahnhof B" ist eigentlich ein Haltepunkt, denn er hat keine Weiche.
GDa_02_1.nt3:
Hier hat der Infrastrukturbetreiber so gut wie alles eingespart. Es gibt 4 Fahrstraßen: Für die durchgehenden Relationen A1-C2 und C1-A2 (genutzt von Linie P1), und für die Kurzfahrt A1-B11w und B11w-A2 (genutzt von Linie P2).
Wenn A1-B11w zugeteilt wird, dann wird gleich die Folgefahrstraße nach dem Wenden angefordert (B11w-A2).
Diese Billiglösung hat 2 Nachteile: Im gesamten Abschnitt A-B-C kann immer nur ein Zug sein. Die Kapazität ist also sehr beschränkt. Außerdem kann sich die Sache verschalten, wenn ein Zug der P2 aus irgendwelchen Gründen doch nicht in B wendet (z.B. weil man ihm manuell oder mittels Datenwechsel eine andere Linie zugeteilt hat, oder weil es Richtung C ein Depot gibt, und er will dorthin einrücken).
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Eleganter finde ich daher die Variante GDa_02_2.nt3:
Für die Linie P1 ändert sich fast nichts.
Für die Kurzfahrt gibt es eine Fahrstraße A1-B11-A, die beim Wenden in B nicht freigegeben wird. Das erfolgt erst am Einfahrtsignal des Bf. A, wenn der Zug wieder dort ist.
Der Rangierpunkt am Bf. B ist mit der Fahrstraße gekoppelt, d.h. wenn ein Zug einmal "Wenden" angefordert hat, dann macht er das auch, auch wenn nachträglich andere Bedingungen eingestellt werden.
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Etwas mehr Ausrüstung gibt es in GDa_02_3.nt3:
Der Abschnitt B-C ist extra durch ein Ausfahrsignal von B Richtung C gesichert.
Damit kann die P2 bereits in A abfahren, wenn eine vorher fahrende P1 dieses Ausfahrsignal passiert hat. Ebenso kann ein zweiter Zug der P1 in diesem Fall bis B hinterher fahren.
Bei solchen Unterteilungen von eingleisigen Streckenabschnitten muß man oft die beiden Fahrtrichtungen unterscheiden können, damit man zwar ein Nachfahren erlauben kann, aber keine Einfahrt, wenn auf irgendeinem Teilabschnitt ein Gegenzug kommt. Deshalb gibt es hier für Bf. B Gleis 11 zwei Signalanlagen zur Gleisbesetztanzeige, nämlich B_Gl_11_Ri_A und B_Gl_11_Ri_C.
Die Fahrstraße A1-Bw für die Kurzfahrt der Linie P2 belegt im Bf. B die Gegenrichtung, also B_Gl_11_Ri_A, weil der Zug ja wenden soll. An diese Bedingung ist auch gleich der Rangierpunkt gekoppelt.
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Noch mehr ausgebaut ist GDa_02_4.nt3:
Hier ist Bf. B vollständig mit Ein- und Ausfahrsignalen gesichert. Für die Einfahrt gibt es extra Fahrstraßen, auch wenn sie nur sehr kurz sind.
Der Vorteil vom ganzen: Linie P1 kann abschnittsweise mit mehreren Zügen der selben Richtung hintereinander her fahren. Sie kann auch von Bf. C starten, wenn eine P2 davor ist oder sogar entgegen kommt. In diesem Fall muß sie dann am Einfahrsignal des Bf. B warten, bis die P2 gewendet hat und wieder fort ist.
Das ganze sieht schon etwas überdimensioniert aus. Man muß aber bedenken, daß beim Vorbild die Strecken zwischen den Bahnhöfen meist viel länger sind als in solchen Demo-Beispielen.
Daher ist eine Trennung in Abschnitte wie Bf.gleis-Ausfahrt/Einfahrt-freie_Strecke-Einfahrt/Ausfahrt-Bf.gleis meist schon sinnvoll. Das gilt erst recht, wenn die Bahnhöfe mehrere Gleise haben, denn man erhält sehr schnell eine riesige Anzahl Fahrstraßen, wenn man alle Ausfahrten des einen Bf. mit den passenden Einfahrten des nächsten Bf. direkt verbinden will.
In diesem Beispiel würde man beim Vorbild sicher auch A und C zusätzlich mit Einfahrsignal und Einfahrstraße versehen.
Grüße,
Jan B.